Nicht alle Bürger wissen, dass die Mitglieder der örtlichen Feuerwehr nicht nur freiwillig ihren Dienst leisten, sondern auch 24 Stunden am Tag einsatzbereit sein müssen. Oftmals wird die Feuerwehr als eine öffentliche Einrichtung verstanden. Das ist aber nur bei den Berufsfeuerwehren in den Großstädten der Fall. Die Freiwilligen Feuerwehren werden zwar mit öffentlichen Mitteln finanziert. das betrifft aber nur die Ausrüstung. Die Mitglieder arbeiten unentgeltlich.
In einer normalen Kleinstadt kann es pro Jahr zwischen 100 und 200 Alarmierungen geben. Wird ein Alarm ausgelöst, müssen die Feuerwehrleute sich innerhalb von wenigen Minuten auf der Wache einfinden. Das bedeutet, dass man mitten in der Nacht aus dem Schlaf geschreckt wird, den Film im Kino oder das Essen bei den Schwiegereltern plötzlich verlassen muss.
Manche Einsätze können sich über Stunden hinziehen, zum Beispiel bei einem Hochwasser oder einem Großbrand wie jüngst in Mecklenburg-Vorpommern. So manche Feuerwehrperson geht dann am Morgen nach einem Einsatz kurz zum Duschen nach Hause und dann noch auf die Arbeit. Neben dem Schlafentzug kann es auch eine psychologische Belastung geben, die nicht zu unterschätzen ist.
Unfälle können Traumata auslösen
Die Freizeitretter erleben zum Teil sehr traumatisierende Ereignisse. Nach einem Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten und Toten sieht man diese Bilder noch tagelang vor dem geistigen Auge. Viele Wehren machen deshalb nach Einsätzen eine Nachbesprechung, bei der neben den technischen Aspekten die Gefühle der Retter angesprochen werden.
Zur Arbeit der Feuerwehrleute gehören auch die Wartung der Fahrzeuge und Geräte und die Instandhaltung der Feuerwache. Diese Arbeiten werden am Wochenende oder an freien Tagen durchgeführt. Die Wehrführung muss außerdem einen nicht unerheblichen Teil an Verwaltungsarbeit erledigen. Die Retter werden immer wieder fortgebildet und verbringen einige Wochenenden auf Seminaren. Auch hier werden lediglich die Anreise und eventuell die Unterbringung, meistens in einer Feuerwehrschule, bezahlt. Schließlich muss dann auch der Nachwuchs in der Jugendfeuerwehr betreut und ausgebildet werden.